Oberhafenquartier

Das Oberhafenquartier ist ein kreativwirtschaftliches Stadtentwicklungsprojekt, welches die alten Lagerhallen des Bahnhofgeländes wiederbelebt und damit Raum für Kreativität und sportliche Aktivitäten bietet.

1. Überdenkt Bedarfe
Dem Mangel an erschwinglichen Räumen für Kreativschaffende wird mit dem Oberhafenquartier entgegengewirkt.
 

 

2. Hinterfragt Abriss kritisch 
Durch die kreativwirtschaftliche Nutzung wurden die Lagerhallen wiederbelebt und mit minimal invasiven Ertüchtigungen die Lebensdauer um mindestens 20 Jahre verlängert. 

9. Übernehmt soziale Verantwortung
Das Oberhafenquartier stellt durch die offene Bauweise und die un  terschiedlichen Nutzungsarten einen Begegnungsort mitten in Hamburg dar. 

Infos

Baujahr:
1850er (Bau des Hannoverschen Bahnhofs: 1872, Bahndamm: 1906, Oberhafenkantine (Denkmalschutz):1925)

Standort: 
Stockmeyerstraße 41-43, 20457 Hamburg 

Nutzung: 
Kreativ-, Kultur- und Sportnutzung

Tragwerk:
Drei meist eingeschossige Lagerhallen mit mehrstöckigen Backstein-Kopfbauten und teils überdachten ehemaligen Gleisanlagen 

Während der Oberhafen ab dem 17. Jahrhundert als wichtiger Standort der Elbe zur Entladung von Elbkähnen diente, wurde das Quartier infolge des Baus des Hannoverschen Bahnhofs im Jahr 1872 zu einem zentralen Güterhallen und Bahnhofsgebäuden neu umfunktioniert. Als geschützte Bestandsgebäude der Freien und Hansestadt Hamburg wird der ehemalige Güterbahnhofsstandort immer noch durch seine Lagerhallen- und Güterwegestruktur charakterisiert.  

Seit 2003 befindet sich Grund und Boden in städtischem Besitz (Sondervermögen Stadt und Hafen), welcher von der HafenCity verwaltet wird [2]. Der „Startschuss“ der Transformation fiel 2010 in der HafenCity-Masterplan-Überarbeitung mit der Entscheidung, den zuvor geplanten Gewerbeschwerpunkt nicht weiter zu verfolgen, sondern stattdessen neue Flächen für die Kultur- und Kreativwirtschaft und gleichzeitig für den Schul- und Vereinssport zu schaffen. Die einfachen Gebäude sollen so hergerichtet werden, dass sie eine Restlebensdauer von circa 20 Jahren haben. [1]  

Während an den Gebäuden nur minimal invasive Maßnahmen vorgenommen werden, werden die öffentlichen Räume einer deutlichen Transformation unterzogen. Gegenüber dem Großmarkt wird das Gebiet verkehrssicher gestaltet, sodass Freizeitflächen entstehen können. Der zentrale Gleisfeldbereich zwischen den Hallen 2 und 3 bietet großes Potenzial für die öffentliche Nutzung, jedoch bleibt die Finanzierung kostspieliger Brandschutzmaßnahmen zur Erhaltung des markanten Dachs fraglich. Hinter den Güterhallen und dem alten Bahnmeistereigebäude wird ein Sportkomplex mit Gemeinschaftsnutzung für das neue Schulzentrum und lokale Vereine errichtet. Eine hochwassergeschützte Brücke verbindet die beiden Quartiersteile und bietet besseren Zugang für Fußgänger und Radfahrer. Insgesamt sollen diese Veränderungen dazu beitragen, den Bereich als vernetzten innerstädtischen Transformationsraum mit größerer Bedeutung innerhalb der Stadt zu definieren. [1] 

Das Kunstquartier Oberhafen bietet Kreativen einen Raum zum Arbeiten und trägt als qualitativer, attraktiver Ort in mitten des Gewerbegebiets zum Imagewandel seiner Umgebung bei. Aktuell befindet sich vor Ort eine Mischung aus Lagernutzungen, alteingesessenen Mieter:innen sowie von zugezogenen Kreativschaffenden.  

Das Quartier ist oft verwendete Kulisse für Film- und Musikvideodrehs.  

Das Gebiet wurde nicht auf hochwassersicheres Niveau von mindestens 7.5 Metern üNN angehoben, weshalb bei Sturmflut das Gelände ab einem Wasserstand von 5.2 üNN überflutungsgefährdet ist. Dieser Wasserstand wurde zuletzt in den Jahren 2013 und 1999 überschritten. Die Hochwassergefahr ist, zusätzlich zur Lärmbelastung durch den Schienenverkehr, ein Grund, weswegen eine Wohnnutzung im Gebiet nicht zulässig ist. [2]